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Subway To Sally - MCMXCV (1995) | ||||||
Krähenfrass Graberde Arche Sommertag Auf der Flucht Requiem Erdbeermund Der Bräutigam Die Hexe Die Jagt Carrickfergus |
KrähenfrassEinst ging spazieren ich allein sah ich zwei Krähen heiser schrein die eine krächzte: Freundin mein wohin lädst du mich heute ein? es liegt erschlagen ein Soldat im Graben hinter Stacheldraht sein Blut ist dem des Feindes gleich ein Festmahl für das Krähenreich es wird ein guter Abendfrass ich krieg die Augen du die Nas dann teilen wir zum Fest den Rest polstern mit seinem Haar das Nest der Schädel knirschend spaltet sich zwei Hälften Hirn für dich und mich kein Galgen auf der weiten Welt ernährt uns wie das weite Feld getränkt vom Blut der Heldenbrust der Krieg ist stets der Krähen Lust wir reissen auf die Heldenbrust der Tod ist stets der Krähen Lust die blanken Knochen werden rein noch lange uns erhalten sein und künden leuchtend aus dem Dreck von der Soldaten Sinn und Zweck GraberdeWenn unsre Schädel eins ins Leere glotzen sieht man uns nicht an wer Sieger, wer Verlierer war wer armer oder reicher Mann was wir dann sind ist ungewiss wahrscheinlich bleibt nur Finsternis befrag den Teufel, frage deinen Gott du kannst ein Kirchendiener sein mit Chorgesang und Zölibat als Papst die Welt bereisen gehn mit Sekretär und eignem Staat daß überm Himmel noch was sei das ist Betrug, Hochstapelei und schreiben sie dir auch goldene Letter auf Granit: du nimmst nichts mit! du kannst ein Börsenmakler sein mit einem Konto in der Schweiz du kannst ein Hausbesitzer sein zerfressen fast von Geiz ob du den Pfennig dreimal drehst und auf der Strasse betteln gehst du kannst ein Säufer sein, im Mantel eine Flasche Sprit: du nimmst nichts mit! Gaukler, Lehrer, Maurer, Schreiber Mädchenhändler, Halsabschneider Staatsanwälte, Totengräber Freier, Huren, Arbeitgeber Legionäre und Verräter Biedermänner, Attentäter Christ und Ketzer, Rastafari, Hindu und Schiit: du nimmst nichts mit! ArcheMit Gewalt sind wir an Bord gegangen haben den alten Mann gleich aufgehangen seine drei Söhne warfen wir ins Meer und fielen über ihre Frauen her schon nach 40 Tagen waren wir am Grund von jedem Fass Angst und Hunger schlechte Träume schlugen um in blanken Hass mit den Ratten, unsern Brüdern streiten wir uns um den Rest und die Mutter aller Ratten trug in ihrem Fell die Pest und der Regen fällt so wie nie vorher das Wasser steigt uns bis zum Hals und steigt immer mehr gestern einen Hund gebraten morgen einen Leguan unsre Augen sind so rot vom Blutrausch und vom Fieberwahn Tannenholz, 300 Ellen keine Richtung und kein Ziel jeder neue Tag ist uns ein Tag zuviel und der Regen fällt Noahs Taube kehrt nicht wieder kein Fels ragt aus dem Meer heraus bald teilt ein leeres Schiff die Wogen der Letzte macht die Lichter aus und der Regen fällt SommertagDie Sonne tropft aufs Kanapee läuft auf den Teppich, wird ein See in dem der Staub zu baden scheinen will ein Hitzemeer und alle Dinge um mich her sie schweigen still ein Hemd, ein Bett, ein Bild kein Trost vom Frühstück ein verbrannter Tost und wie in Bernstein konserviert die Fliege die im Honigglas ertrunken war als sie sich überfrass was für ein Tag was für ein Sommertag ein abgestürzter Himmel, der im Rasen lag die Luft ist stickig und verbraucht zuviel gegrübelt und geraucht wenn es doch nur ein wenig kühler wär ich gäbe alles und noch mehr für eine Stunde Sommerregen her was für ein Tag Doch nur der Schweiss läuft über mich verklebt und müde rekelt sich in mir die Illusion du wärst bei mir doch weil kein Wind die Wolken treibt ist Tost mit Honig das was bleibt im Hitzemeer was für ein Tag Auf der FluchtIch habe keinen Namen bin ein fremdes Kind ich weiss nicht mehr woher wir kamen nicht wo wir morgen sind es hängt an meinen Kleidern noch der Geruch von Blut zwanzig Waffengänge rollten über Hab und Gut ob ich stumm bleib oder aufschrei keiner nimmt die Angst mir fort als ein Fremder in der Fremde bin ich lieber hier als dort ob ich stumm bleib oder schrei ich bin fremd an diesem Ort ob ich stumm bleib oder schrei keiner nimmt die Angst mir fort doch der Winter ist hier kälter lauter ist der Krähenschrei ein zu Hause keine Heimat fremde Menschen gehn vorbei ich seh keinem in die Augen fremd bin ich an diesem Ort trag die Last in meiner Seele und ging gerne wieder fort ob ich stumm bleib oder schrei RequiemDraussen in der Wüste vertrocknet und verbrannt auf Bergen längst zu Eis erstarrt unter Schutt begraben mit Steinen zugedeckt in Wiesen und im Wald verscharrt auf dem Meeresgrunde zwischen Algen und Korallen liegen die, die auf dem Feld der Ehre gefallen ringsum nackte Steine und ein Himmel kalt wie Stahl es stehen keine Namen, kein Gebet und keine Zahl sie sind zermalmt in Knochenmühlen sind verbrannt in Kohlenglut sind gerädert und gevierteilt sind erstickt am eignen Blut sie sind gehängt an tausend Galgen sind zerschossen auf dem Feld sind vergast, erdolcht, verhungert für die Ehre und für Geld und der Schnitter geigt sein Lied für die Toten im Bauch der Erde Asche zu Asche und Staub zu Staub sie werden Wiese, Wald und Feld unterm roten Mohnfeld faulen die Gebeine der Gerechten schon vom Anbeginn der Welt sie sind betrogen um das Leben sind entstellt durch ihren Glauben sind verblendet und verblödet sind selbst Brandstifter die rauben sie sind vor der Zeit verendet sind gerichtet und verraten sind selbst Mörder, Richter, Henker waren Herren ihrer Taten und der Schnitter geigt sein Lied ErdbeermundIch bin so wild nach deinem Erdbeermund, ich schrie mir schon die Lungen wund nach deinem weissen Leib, du Weib. Im Klee, da hat der Mai ein Bett gemacht, da blüht ein schöner Zeitvertreib mit deinem Leib die lange Nacht. Da will ich sein im tiefen Tal dein Nachtgebet und auch dein Sterngemahl. Die graue Welt macht keine Freude mehr, ich gab den schönsten Sommer her, und dir hats auch kein Glück gebracht; hast nur den roten Mund noch aufgespart für mich so tief im Haar verwahrt Ich such ihn schon die lange Nacht im Wintertal im Aschengrund Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund. Im Wintertal, im schwarzen Erdbeerkraut, da hat der Schnee ein Nest gebaut und fragt nicht, wo die Liebe sei. Und habe doch das rote Tier so tief erfahren, als ich bei dir schlief. Wär nur der Winter erst vorbei und wieder grün der Wiesengrund! ich bin so wild nach deinem Erdbeermund! Der BräutigamHat dein Mann keinen Zahn im Maul und schielt auf fremde Brüste tu ihm was in den Kaffee und fort sind die Gelüste Die HexeEin fliegendes Wesen von zarter Gestalt erhob sich bei Vollmond hoch über dem Wald die Nebel sind lachend vorbei gezogen man hat sie gesehnt, es ist nicht gelogen sie war schön wie der Tag doch jetzt ist es Nacht man hat schon das Holt für das Feuer gebracht die Kirche im Dorf hat die Türen weit auf der Wirt gibt heut Wein für alle aus man sagt, sie hätte auf der Folter gelacht so schön wie der Tag doch jetzt ist es Nacht wohlauf, holt den Wagen und bringt das Weib her das Holz ist gestapelt und heiss ist der Teer das Fest kann beginnen, holt Heu von den Tennen und noch ein Fass Wein, dann soll sie verbrennen Herr Pfarrer der sie getauft und getraut er hat es bezeugt sie ist Satans Braut sie sassen heut alle beim grossen Gericht und sagten sie hätte das zweite Gesicht sie hat uns behext und zum Narren gemacht so hell wie der Tag brennt das Feuer heut Nacht wohlauf, holt den Wagen und bringt das Weib her jetzt fliegt nur noch Asche und kein Hexenbesen wir schlagen ein Kreuz, denn jetzt ist sie tot so schön wie der Tag ist sie mal gewesen nun tanzen die Funken ins Morgenrot tut kund und zu wissen, für alle zur Lehr das Holz ist gestapelt und heiß ist der Teer für alle die anders und sich nicht bekennen zum rechten Herren, die sollen verbrennen die sich nicht bekennen, die sollen verbrennen Die JagtDu gehst mir nach, ich folge dir ein Kopfgeld gibt es für dein Haar ich kenne deine Spur du lockst mich weiter weg von hier du bist so jung wie ichs nie war hier gibt es keine Uhr du gehst zu weit für mich allein jetzt jagt man alle Hunde los und läßt die Falken fliegen du kommst nicht weit, das Land ist klein und deine Augen sind so groß nur ich kann dich noch kriegen bleib bleib stehn oder ich schiess auf mich ich fang die Doppelgänger ein dein Name steht an jedem Haus du bist schon lang verraten du kannst nicht immer schneller sein bald wirst du müd, dann ist es aus dann kommen die Soldaten bleib bleib stehn oder ich schiess auf mich CarrickfergusIch wünscht ich wär in Carrickfergus für eine Nacht zurück in Ballygran ach könnt ich fliegen über den Ozean oder wie Jesus über das Wasser gehn! Doch das Meer ist weit und ich hab keine Flügel und bin auch nicht ein Gottessohn. Ein schwarzer Fährmann bringt mich einst heimwärts und meine Seele ist dann sein Lohn. |
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